Agenten (HOST)
Agenten sind Programme die auf dem Zielsystem laufen, bei denen es sich entweder um ein Betriebssystem oder um eine Anwendung wie SAP, PeopleSoft, Siebel etc. handeln kann. Die Agenten stellen die Verbindung zwischen der Automation Engine und den Zielsystemen her, starten die Ausführung von Aufgaben und ermöglichen sowohl deren Überwachung als auch das entsprechende Reportwesen. Agenten erstellen Protokolldateien, die das Geschehen aufzeichnen. Als Administrator-Benutzer installieren und konfigurieren Sie diese.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Agenten zu installieren:
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Während der Installation von Automation Engine
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Später über die Automic Web Interface in der Process Assembly-Perspektive des Mandanten 0
Als Administrator-Benutzer legen Sie Agenten manuell im Mandanten 0 in der Process Assembly-Perspektive an. Die Wartung und die Arbeit mit ihnen erfolgt im Perspektive „Administration“. Agenten werden über ihre jeweiligen INI-Dateien konfiguriert. Sie können einige ihrer Eigenschaften mit dem Befehl Automic Web Interface ändern.
Wichtig!
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Nachdem die Agenten installiert wurden, können Sie nicht sofort anfangen, mit ihnen zu arbeiten. Sie müssen sie zunächst authentifizieren. Es gibt drei Methoden zur Authentifizierung: KEINE, LOKAL und LOCAL_REMOTE. Je nach dem, für welche Methode Sie sich entscheiden, ändert sich der Ablauf der Authentifizierung leicht. Weitere Informationen finden Sie unter Agenten-Authentifizierung und Agenten authentifizieren.
- Rapid Automation-Agenten bilden eine Ausnahme. Sie werden bei der Installation nicht automatisch erstellt, sondern müssen manuell angelegt werden, nachdem Sie die Rapid Automation-Lösung über das Utility DB Load in die Datenbank geladen haben.
TIPP: Wenn Sie mit dem Automation Engine-System arbeiten, müssen Sie möglicherweise mit vielen Objekten, Listen und Monitoren gleichzeitig arbeiten. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, können Sie diese in verschiedenen Browserfenstern öffnen und nebeneinander auf Ihrem Bildschirm anordnen. Werfen Sie einen Blick auf die Themen unterErste Schritte, um mehr über diese und andere nützliche Funktionen zu erfahren.
Objektdefinition
- Objektklasse: Systemobjekt
- Objekttyp/Kurzform: HOST
Dieses Thema beinhaltet Folgendes:
Gehen Sie wie folgt vor, um mit einem Agenten arbeiten zu können:
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Installieren Sie ihn in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Zielsystems.
Siehe Agenten installieren.
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Setzen der Authentifizierungsmethode.
Siehe Agenten-Authentifizierung und Agenten authentifizieren.
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Konfigurieren Sie die INI-Datei.
Siehe Agenten.
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Authentifizieren Sie die Agenten im Mandanten 0.
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Weisen Sie den Agenten den Mandanten zu, die auf ihn zugreifen können sollten, und legen Sie die erforderlichen Rechte fest.
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Definieren Sie die Benutzer- und Benutzergruppen-Berechtigungen am Agenten. Damit gewähren Sie Benutzern und Benutzergruppen Rechte am Agenten. Dieser Schritt erfolgt in dem jeweiligen Mandanten.
Siehe Seite „Berechtigungen“.
Ein Agent meldet sich einmalig an und bleibt daraufhin immer verbunden. Die folgende doppelte Validierung des Logins wird durchgeführt:
- Im Zuge der Installation startet der Agent und versucht, sich anzumelden. Ist keine Agentenverbindung mit demselben Namen vorhanden, lässt die Automation Engine die Anmeldung zu und speichert den Agentennamen, die Portnummer, die Startzeitpunkt etc. Bei der Beendigung der Agentenverbindung werden diese Informationen gelöscht.
- Stellt die Automation Engine fest, dass bereits eine Anmeldung eines Agenten mit demselben Namen existiert, wird versucht, ihn zu erreichen. Die Zeitspanne, in der auf eine Antwort gewartet wird, kann mit dem Parameter duplicateTimeout= in der INI-Datei eingestellt werden (im Abschnitt [TCP/IP]). Schickt der Agent innerhalb dieser Zeitspanne eine Antwort, wird der Anmeldeversuch zurückgewiesen. Antwortet der Agent jedoch nicht, wird die doppelte Anmeldeversuch akzeptiert und Anmeldeinformationen (wie z. B: der Startzeitpunkt) werden aktualisiert.
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Agenten verbinden sich mittels TCP/IP mit dem Kommunikationsprozess (CP). Die Kommunikation zwischen CP und Agent ist verschlüsselt. Die Agenten sind auch für die Aufrechterhaltung der Verbindung zuständig. Bei einem Abbrechen der Verbindung versuchen sie, diese wiederherzustellen. Das Intervall der Wiederherstellungsversuche kann konfiguriert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter Netzwerkkommunikation und Verschlüsselung und Verschlüsselung der Kommunikation.
Die Anzahl der Agenten, die auf der Liste angezeigt werden sollen, legen Sie in der Variable AGENT_LIST_LIMIT fest (siehe UC_SYSTEM_SETTINGS - Systemweite Einstellungen). Die Standardeinstellung ist 5000, die maximal einstellbare Anzahl ist 20.000.
Die Anzahl der aktuell angezeigten Agenten wird in der Listensymbolleiste angezeigt. Ein Plus neben der Zahl bedeutet, dass mehr Agenten verfügbar sind als die angezeigten. Wenn beispielsweise AGENT_LIST_LIMIT auf "200" gesetzt wurde und dem Mandanten mehr als 200 Agenten zugeordnet wurden, wird Agenten (200+) in der Symbolleiste angezeigt.
Zusätzlich zu den grundlegenden Agenteneigenschaften enthält die Liste Informationen zu den folgenden Punkten:
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Status
Ausgegraute Agenten sind inaktiv.
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Name
Maximale Länge: 32 Zeichen.
Immer in Großbuchstaben.
Verwenden Sie beim Hinzufügen eines Agenten keine Sonderzeichen, da es sonst zu Problemen im Zielsystem kommen kann.
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Authentifiziert
Authentifizierte Kommunikation mit der Automation Engine wird von manchen Agenten unterstützt, von anderen hingegen nicht. Wenn ein Agent seit seiner Installation authentifiziert wurde, wird ein Häkchen angezeigt.
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Version
Version des Agenten.
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Plattform
Typ der Plattform des Agenten. Dies ist nicht das Betriebssystem.
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Hardware
Informationen über den Rechner, auf welchem der Agent läuft (zum Beispiel Systemtyp, Anzahl der Prozessoren oder Prozessortyp).
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Software
Art der Plattform oder des Betriebssystems des Computers, auf dem der Agent installiert ist.
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Software-Version
Version der Plattform oder des Betriebssystems.
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Letzte Prüfung *
Der Zeitpunkt, zu dem der Status und andere agentenbezogene Informationen zuletzt überprüft wurden.
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Kommunikationsprozess *
Kommunikationsprozess, mit dem der Agent verbunden ist.
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Zeitversatz *
Zeitversatz zwischen der Uhrzeit des Agenten und jener derAutomation Engine. Dies ist für die Interpretation von Job-Reports von Nutzen, wenn die Automation Engine und der Agent auf unterschiedlichen Hosts mit unterschiedlichen Systemzeiten laufen.
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IP-Adresse
In Systemen, die mit Verschlüsselung ausgeführt werden, sind dies IP-Adressen von unverschlüsselten Verbindungen, die vom Agenten akzeptiert werden.
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Portnummer
Portnummer des Agenten.
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MIB *
MIB-Information des Agenten, die in Verbindung mit SNMP verwendet wird. Wenn verfügbar wird in dieser Spalte die eindeutige ID angezeigt, die jede überwachte Netzeinheit identifiziert.
Weitere Informationen finden Sie unter SNMP-Unterstützung.
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Services *
Zeigt an, ob der Agent ein spezielles Service übernimmt:
MAIL - Agent, der für die E-Mail-Verbindung verwendet wird.
SQL - Datenbankagent, der für die Auflösung von variablen Objekten vom Typ SQL verwendet wird.
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Komprimierung *
Komprimierungsmethode, die standardmäßig bei File Transfers verwendet wird.
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Berechtigungen *
Rechte, die diesem Agenten im aktuellen Mandanten gewährt werden.
R = Lesen, Daten per File Transfer senden.
W = Schreiben, Empfangen von Daten aus einem File Transfer.
X = Ausführen.
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Max. Jobressourcen *
Maximale Ressourcen, die dem Agenten für Jobs zur Verfügung stehen.
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Max. Ressourcen Dateitransfer*
Maximale Ressourcen, die dem Agenten für die Dateiübertragungen zur Verfügung stehen.
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Keep alive *
Intervall in Sekunden, in dem die Verbindung zum Kommunikationsprozess überprüft wird. Bei einem Verbindungsverlust versucht der Agent, sich wieder automatisch an den ersten verfügbaren Kommunikationsprozess (CP) anzumelden, wobei es sich dann um einen anderen Agenten als den vorherigen handeln könnte.
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Rollen *
Administratoren können als Freitext eine Rolle für den Agenten in seiner INI-Datei eingeben. In diesem Fall wird die Rolle hier angezeigt.
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Letzte Abmeldung
Letzter Zeitpunkt, an dem sich der Agent vom Automation Engine-System abgemeldet hat.
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Anzahl der Mandanten
Anzahl der benutzerdefinierten Mandanten, in denen der Agent Berechtigungen hat.
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Verknüpft
Ob der Agent mit einem ServiceManager verbunden ist oder nicht. Hängt von den Einstellungen im Bereich Attribute ab.
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Prozess-ID
Prozess-ID des Agenten.
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Netzbereich
Für Details siehe Netzbereiche in der Automation Engine.
Standardmäßig ist dies der Name des Automation Engine-Systems.
ZDU-Version
Entweder Basis- (B) oder Zielversion (T) des Agenten in Verbindung mit einem Zero Downtime Upgrade (ZDU).
* Diese Spalten werden nicht standardmäßig angezeigt. Um sie anzuzeigen, erweitern Sie die Liste der zusätzlichen Spalten, indem Sie auf den Pfeil am rechten Ende der Kopfzeile klicken und sie auswählen.
Um die Variablen anzuzeigen, die für einen bestimmten Agenten definiert wurden, markieren Sie ihn und klicken Sie auf die Schaltfläche Details in der Symbolleiste. Im Bereich Details werden die Variablen und die Werte angezeigt, die für den Agenten definiert wurden.
Um den Inhalt der Liste Agenten dem jeweiligen Bedarf anzupassen, können unterschiedliche Filter eingesetzt werden. Klicken Sie auf die Schaltfläche Filter in der Symbolleiste , um den Bereich Filter zu öffnen. Agentenname, Status und IP-Adresse werden immer angezeigt, aber Sie können weitere Kriterien hinzufügen.
Nachdem ein Agent Ihrem Automation Engine-System hinzugefügt wurde, können Sie seine Eigenschaften wie folgt ändern:
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Agenten, und wählen Sie Öffnen oder In neuem Fenster öffnen.
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Bearbeiten Sie die Eigenschaften auf den unten beschriebenen Seiten Agent.
Abschnitt „Berechtigungen“
Gewährung oder Aufhebung der Rechte des Agenten an Mandanten.
Abschnitt „Attribute“
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Vertrauenswürdige IPs
Wenn Sie Ihr System mit Verschlüsselung betreiben, können Sie IP-Adressen angeben, von denen der Agent unverschlüsselte Verbindungen akzeptiert. Sie müssen durch Semikolons getrennt sein. Die Kommunikation zu Komponenten wie Jobmelder, Ereignis-Monitoren (BS2000, z/OS) oder dem Output-Kollektor (NSK) erfolgt unverschlüsselt.
Der Agent akzeptiert standardmäßig unverschlüsselte Nachrichten vom lokalen Host (127.0.0.1 auf IPv4 und ::1 auf IPv6) und der eigenen IP-Adresse. Wenn Sie beispielsweise Ereignis-Monitore auf z/OS in LPARs auf verschiedenen Rechnern einsetzen, so müssen Sie die IP-Adressen der Rechner hier eintragen.
Die Freigabe von einzelnen IP-Adressen ist nur dann sinnvoll, wenn Anmeldeversuche von älteren Agentenversionen abgelehnt werden sollen.
Abschnitt „Service Manager“
Diese Eigenschaften sind notwendig für die Verbindung zwischen dem Agenten und dem Service Manager, einem externen Monitoring-Tool, das es Ihnen ermöglicht, die Automation Engine zu starten und zu stoppen.
Der Service Manager verfügt über ein eigenes User Interface. Falls Sie jedoch stattdessen das AWI verwenden möchten, können Sie dies durch Eingabe der notwendigen Informationen einstellen. Dadurch können Agenten direkt über das User Interface oder mit dem Script-Sprachmittel MODIFY_SYSTEM.
Die Werte werden automatisch ersetzt, wenn die Verbindung zu einem zugehörigen Service Manager-Dienst erfolgreich war.
Zum Aktualisieren der Verbindung klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Agenten und wählen Service Manager Link erneuern aus dem Kontextmenü. Dabei wird die Standard-Portnummer 8871 verwendet, sofern dies nicht im Key SMGR_PORT_RANGE in der Variable UC_SYSTEM_SETTINGS (UC_SYSTEM_SETTINGS - Systemweite Einstellungen) anders spezifiziert wurde.
- Phrase ist der Name der Service Managerumgebung.
- Name bezieht sich auf das Service im Service Manager.
- Port ist die Portnummer des Service Managers.
- Aktivieren Sie Zum Service Manager verlinkt. Andernfalls kann der Agent nicht mehr über die Perspektive „Administration“ oder mit MODIFY_SYSTEM gestartet werden. Bei einem erfolgreichen Service Manager-Scan für den Agenten wird diese Einstellung automatisch gesetzt.
Wenn ein Job auf einem Betriebssystemagenten gestartet wird, wird dieser Job unabhängig vom Agenten im Betriebssystem gestartet. Der Agent überwacht es und meldet seinen Status an die Automation Engine. Wenn der Auftrag abgeschlossen ist, können Folgeaufträge ausgelöst werden.
Job-Reports können im Jobobjekt konfiguriert werden. Wenn der Job ausgeführt wird, werden diese an die Automation Engine-Datenbank übermittelt. Der Betriebssystemagent stellt den Report als Datei bereit. Die Automation Engine lädt den Report als einzelne Blöcke in die Datenbank.
Wenn der Report ein konfigurierbares Limit übersteigt, werden nur Daten, die die konfigurierte Größe haben, in die Datenbank übertragen, wobei der letzte Block, der übertragen wird, immer das Dateiende enthält. Der Beginn und das Ende eines Job-Reports sind in der Datenbank verfügbar.
Ein FileTransfer-Objekt ist ein ausführbares Objekt, das immer zwischen zwei Betriebssystemagenten ausgeführt wird. Zwischen beiden wird eine TCP/IP-Verbindung aufgebaut. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt.
Der Agent, der Dateien sendet, gibt den Status des Jobs am Ende der Jobausführung an das Automation Engine-System weiter. Die Verbindung zwischen den zwei Agenten wird nach der Dateiübertragung beendet. Weitere Informationen finden Sie unter FileTransfers (JOBF).
Sobald ein Job gestartet wird, überwacht der Agent dessen Status und meldet ihn an die Automation Engine. Wenn der Job endet, meldet der Agent dies. Siehe Reports für Server und Agenten.
Siehe auch: