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 FileTransfer - Ausführung

Objekttypspezifische Besonderheiten

Die für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemplattformen notwendige Umsetzung der Zeichensätze wird mittels CodeTabellen automatisch durchgeführt. Die Übertragung kann strukturiert erfolgen, sodass auch Dateien mit gepackten und binären Feldern in heterogenen Systemwelten ausgetauscht werden können. Die gesamte Übertragung im Netz erfolgt generell in verschlüsselter Form.

Für jeden FileTransfer wird eine eigene Verbindung zwischen den Agenten aufgebaut. Agenten für die Betriebssysteme OS/400, Windows, Unix, z/OS und NSK wickeln FileTransfers über eigene Threads ab. Nach Beendigung eines FileTransfers wird die entsprechende Verbindung automatisch geschlossen. Falls trotzdem offene unbenutzte Verbindungen existieren, werden diese nach dem Ablauf der mit dem Key FT_CONNECTION_TIMEOUT (Variable: UC_HOSTCHAR_DEFAULT) eingestellten Dauer getrennt.

Wenn einer oder beide der beteiligten Agenten die Automation Engine-Version 8.00A oder niedriger aufweisen, wird das alte FileTransfer-Protokoll verwendet. In diesem Fall wird nur eine Verbindung zwischen den Agenten für alle FileTransfers aufgebaut. Bevor ein FileTransfer startet, wird geprüft, ob bereits eine Verbindung zwischen den beiden Agenten besteht. Trifft dies zu, wird sie gleich benutzt, anstatt zuerst unnötige Verbindungsaufbauversuche zu initiieren. Umgekehrt erfolgt nach Beendigung des FileTransfers eine Kontrolle, um eine eventuell noch verwendete Verbindung nicht zu trennen.

Der FileTransfer überträgt bei Windows und UNIX leere Dateien ohne Fehlermeldung.

Wird der Windows-Agent aus einem UNC-Pfad heraus gestartet, so kann es zu Problemen beim FileTransfer kommen (z.B.: Absturz des Agenten), da das Arbeiten mit gemappten Dateien (StatusStore) nicht funktioniert. Starten Sie den Agenten entweder aus einem lokalen Verzeichnis oder setzen Sie in der INI-Datei des Agenten die Agenten-Variable UC_EX_PATH_TEMP auf ein absolutes, lokales Verzeichnis.

Für die Optimierung der Dateiübertragungen können Sie bei manchen Agenten Parameter für die Größe des TCP/IP-Zwischenspeichers einstellen. Der Administrator verwendet dazu die Sektion [TCP/IP] in der INI-Datei.

Übertragung von Dateien

Am Beginn jeder Dateiübertragung steht der Verbindungsaufbau zwischen dem Quell- und Ziel-Agenten. Nachdem jener erfolgreich zustande gekommen ist, kann die Datei übertragen werden. Dabei wird zwischen zwei Methoden unterschieden:

  1. Mit temporärer Datei:

    Die zu übertragene Datei erhält am Zielsystem zunächst einen speziellen Namen. Dieser setzt sich aus einem "T" und einer 7-stelligen Buchstabenfolge zusammen (z.B. TAAFLEFM). Letztere wird auf Basis der RunID des FileTransfers erzeugt und gewährleistet so einen eindeutigen Dateinamen. Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch die Beschreibung zu den ScriptfunktionenRUNNR2ALPHA und ALPHA2RUNNR.
    Beim neuen FT-Protokoll wird zusätzlich an diese Zeichenfolge noch ein Trennzeichen und eine Datei-ID angehängt. Dies ist für die Unterscheidung notwendig, da alle Dateien über die RunID des FileTransfer-Auftrages abgewickelt werden.

    Erst nach der erfolgreichen Übertragung erhält die Datei den Namen, den Sie im FileTransfer-Objekt angegeben haben.

     Die temporäre Datei wird im Zielverzeichnis des FileTransfers erstellt.

  2. Ohne temporäre Datei:

    Die übertragene Datei erhält schon am Beginn der Übertragung den Namen, den Sie im FileTransfer-Objekt angegeben haben.

Welche Methode zur Anwendung kommt, hängt von der Einstellung ab, die der Administrator in der INI-Datei des Ziel-Agenten mit dem Paramter ft_temp_file= konfiguriert hat.

Erweitern oder überschreiben Sie eine bestehende Datei, so wird keine temporäre Datei angelegt. Der Inhalt wird direkt in die Datei eingefügt.

Ein großer Vorteil bei der Verwendung von temporären Dateien liegt in der vereinfachten Handhabung der Folgeverarbeitung, da die Datei erst dann ihren Namen erhält, wenn sie erfolgreich übertragen worden ist.

Tritt ein Fehler auf, wird die temporäre Datei am Zielsystem gelöscht. Auf UNIX- und Windows-Rechnern werden Dateien, die nicht vollständig übertragen werden konnten, jedoch nicht entfernt. Bei einemWiederanlauf des FileTransfers muss der Agent die Dateiübertragung deshalb nicht neu beginnen.

Temporäre Dateien in der Dateistruktur des Quellagenten

Jede Dateiübertragung eines Quellagenten erzeugt zwei temporäre Dateien: eine Statusspeicherdatei mit der Erweiterung .sts und einen Dateiübertragungsbericht mit der Erweiterung .ftx. Der Speicherort dieser Dateien wird durch die Variable UC_EX_PATH_JOBREPORT im [VARIABLES] Abschnitt der .ini Konfigurationsdatei des Agenten festgelegt. Der Agent rekonstruiert mithilfe dieser Dateien die Dateiübertragung, falls der Agent neu gestartet wird oder eine Übertragung fehlschlägt. Nach erfolgreich abgeschlossener Dateiübertragung werden die Dateien automatisch gelöscht. Wenn die Dateiübertragung keinen Neustart durchführen kann, verbleiben die Dateien im Dateisystem. Wie viele Tage die Dateien dort verbleiben, wird durch den Wert des Schlüssels FT_RESTARTINFO_LIFETIME in der Variable UC_HOSTCHAR_DEFAULT bestimmt.

AgentenGruppen

Eine AgentenGruppe kann entweder als Quelle oder als Ziel verwendet werden. Daraus ergeben sich die zwei Anwendungsmöglichkeiten:

  1. Dateiübertragung(en) von einem einzelnen Rechner zu mehreren Zielrechnern.
  2. Dateiübertragung(en) von mehreren Rechnern zu einem einzelnen Zielrechner.

In letzterem Fall müssen Sie darauf achten, dass die Dateien nicht den selben Namen erhalten. Der FileTransfer überschreibt ansonsten die Dateien bzw. kann die Datei nicht übertragen, wenn sie zu dem Zeitpunkt gerade von einem der parallelen Prozesse verwendet wird. Fügen Sie daher im Ziel-Dateinamen die folgende Variable ein: &<FT_SRC_HOST>. Der FileTransfer ersetzt sie durch den Namen des Rechners, von dem die Datei stammt.

Beispiel:

C:\temp\&<FT_SRC_HOST>_test*.txt

Beachten Sie, dass AgentenGruppen in FileTransfers nicht als Quelle und Ziel gleichzeitig ausgewählt werden können!

Komprimierung

Die Dateiübertragung kann auch komprimiert erfolgen. In der Registerkarte FileTransfer haben Sie die Möglichkeit, dies zu aktivieren.

Wird im FileTransfer-Auftrag für Komprimierung "Standardwert" gewählt, so wird der Wert verwendet, der vom Administrator mit der Einstellung FT_COMPRESS in der Variable UC_HOSTCHAR_DEFAULTgesetzt wurde. Besitzen beide Agenten eine unterschiedliche Einstellung, wird die Übertragung komprimiert durchgeführt.

Beispiel:

WIN01 = Keine Komprimierung
UNIX01 = Aktive Komprimierung

Die Dateien werden komprimiert übertragen.

Der Agent verwendet für die Komprimierung das Verfahren LZP+Huffman.

Beim Einsatz der Komprimierung sollten Sie immer auf eine Ausgewogenheit zwischen Aufwand (notwendige Rechenzeit zum Komprimieren) und dem Nutzen (Zeitgewinn durch kürzere Übertragungszeit) achten. Eine wichtige Komponente bei dieser Entscheidung ist die verfügbare Bandbreite der Netzverbindung. So lässt sich bei schnellen Netzen (100 Mbit) kein Performancegewinn erzielen, da die Komprimierung länger dauert als bei der Netzlaufzeit gewonnen werden kann. Ist die verfügbare Bandbreite 10 MBit und weniger, so kann durch die Komprimierung bereits ein Performancegewinn erzielt werden.  

Endstatus

Übertragung einer bestimmten Datei:

Der FileTransfer erhält den Status ENDED_NOT_OK, wenn die Datei nicht vorhanden ist.

Anwendungsfall: Der FileTransfer soll eine bestimmte Datei übertragen, die anschließend weiter verarbeitet wird.

Übertragung von Dateien mit Hilfe von Wildcards:

Der FileTransfer erhält den Status ENDED_EMPTY, wenn keine Datei vorhanden ist, die dem Filter entspricht. Kann mindestens eine Datei gefunden werden, erhält der FileTransfer den Status ENDED_OK.

Anwendungsfall: Der FileTransfer soll mehrere Dateien übertragen, deren Namen einem bestimmten Muster entsprechen. Nicht die Anzahl der Dateien steht im Vordergrund, sondern ihre Namen.

UNIX und MPE

In der INI-Datei des UNIX- und MPE-Agenten kann der Administrator mit dem Parameter login_check=yes einstellen, dass eine Prüfung des im Login-Objekt eingegebenen Passwortes erfolgt. Aus Sicherheitsgründen ist diese Einstellung empfehlenswert! Bei login_check=no wird nur der Benutzername überprüft.

VMS

In VMS benötigt jede Text-Datei am Ende einen Delimiter. Der Administrator kann mit dem Parameter FileEndDelimiter= in der INI-Datei einstellen, ob der VMS-Agent einen Delimiter angehängen soll.

 

Siehe auch:

Ablauf von FileTransfers

 


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