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Automatische Dateisystem-Ereignisse

Neben der gängigen Dateisystem-Überwachung unterstützt der z/OS-Agent auch die Überprüfung des Schließens von Dateien. Das Ereignis wird ausgelöst, wenn die Datei unter der Berücksichtigung der definierten Bedingungen geschlossen wird.

Sie haben die Möglichkeit, im Ereignis-Objekt entweder nur nach dem Dateinamen zu filtern oder eine Reihe von Filterkriterien anzugeben. Letztere umfassen zusätzlich zum Dateinamen auch den Namen des Jobs, der die Datei bearbeitet hat, und dessen Rückgabewert.

Beim Auslösen des Ereignisses wird das !Script ausgeführt. Die Script-Funktion GET_EVENT_INFO liefert Ihnen Informationen zur Datei.

Beachten Sie, dass der Administrator den Parameter smfwrite=1 in der INI-Datei des Agenten oder des Ereignis-Monitors setzen muss. Stellen Sie in Ihrem z/OS-System auch sicher, dass das SMF-Subsystem die System-Exits IEFU83 und IEFU84 zulässt. Die Einträge 14, 15, 30 und 64 müssen protokolliert werden.

Beachten Sie, dass automatische Dateisystem-Ereignisse auf PDS Members nicht unterstützt werden!

Ablauf 

  1. Legen Sie ein Ereignis-Objekt des Typs Dateisystem an.
  2. Öffnen Sie es und wechseln Sie auf die Registerkarte Dateisystem.
  3. Wählen Sie einen z/OS-Agenten aus.
  4. Bei der Zeitsteuerung ist ein zusätzlicher Menüpunkt namens "Automatisch" erschienen. Wählen Sie diesen aus.

Dateiname als Filter

  1. Geben Sie im Feld Pfad einen Dateinamen entweder mit oder ohne Wildcardzeichen an, abhängig davon ob Sie eine bestimmte Datei oder mehrere Dateien überwachen wollen.
  2. Mit der Option Startup Event können Sie einstellen, dass bei der Aktivierung des Ereignis-Objektes die Existenz der Datei überprüft wird. Ist die Datei vorhanden, wird ebenfalls ein Ereignis ausgelöst.
  3. Tragen Sie in der Registerkarte !Script jene Script-Sprachmittel ein, die ausgeführt werden sollen, wenn das Ereignis ausgelöst wird. Machen Sie von der Script-Funktion GET_EVENT_INFO Gebrauch.
  4. Speichern Sie das Ereignis-Objekt und starten Sie es, sobald die Überwachung der Datei erfolgen soll.

Mehrere Filterkriterien

  1. Legen Sie eine Datei, welche die Filterkriterien enthält, auf jener LPAR an auf dem der Agent läuft. Sie muss ein bestimmtes Format aufweisen, das in der untenstehenden Tabelle beschrieben wird.
  2. Geben Sie im Feld Pfad den Namen dieser Filterdatei im folgenden Format an: *file(DSNAME)
    Beispiel: *file(SGD.PROD.MASSFILTER)
    Wildcardzeichen sind im DSNAME nicht erlaubt.
  3. Tragen Sie in der Registerkarte !Script jene Script-Sprachmittel ein, die ausgeführt werden sollen, wenn das Ereignis ausgelöst wird. Machen Sie von der Script-Funktion GET_EVENT_INFO Gebrauch.
     Beachten Sie, dass das !Script nicht ausgeführt wird, wenn Sie in der Filterdatei ein zu startendes Objekt angeben!
  4. Speichern Sie das Ereignis-Objekt und starten Sie es, sobald die Überwachung der Datei erfolgen soll.

Filterkriterien

Der Ereignis-Monitor ist auch in der Lage mehrere Filterkriterien bei der Meldung einer Dateischließung zu berücksichtigen. Auf diese Weise wird das Ereignis erst dann ausgelöst, wenn beispielsweise ein bestimmter Job die Datei bearbeitet hat oder ein spezieller Rückgabewert auftritt.

Die Filterkriterien werden in einer eigenen Datei hinterlegt. Sie enthält pro Zeile eine Filterdefinition. Treffen bei einem Ereignis mehrere Filterdefinitionen zu, weil beispielsweise Überschneidungen in den Filterkriteren vorhanden sind, wird pro Zeile ein Ereignis ausgelöst.

Die Filterdatei muss die DCB Attribute RECFM=FB, LRECL=512 und BLKSIZE=5120 aufweisen.

Jede Zeile der Filterdatei ist maximal 307 Zeichen lang und unterteilt sich in folgende Bereiche:

Filterkriterien

Stellen

Beschreibung

Dateiname

1 bis 81

Filter auf den Dateinamen

Teil- und vollqualifizierte DS-Namen inkl. PDS Members und GDGs werden unterstützt. Es können Wildcards verwendet werden.

Jobname

82 bis 89

Filter auf den Namen des Jobs in z/OS, der die Datei geschlossen hat

Die Wildcardzeichen "*" und "?" sind erlaubt.

Jobende

90

Warten auf das Jobende

Erlaubte Werte: " ", "X", "N" oder "A"

" " - Das Schließen der Datei löst sofort das Ereignis aus. Es wird nicht auf das Jobende gewartet.
"X" - Das Schließen der Datei löst das Ereignis erst beim Jobende aus. Der Rückgabewert ist unerheblich.
"N" - Das Ereignis wird ausgelöst, wenn der Job normal, d.h. mit einem Rückgabewert zwischen 0 und 4095 endet.
"A" - Das Ereignis wird ausgelöst, wenn der Job abnormal, d.h. mit einem Rückgabewert zwischen 4096 und 12287 endet.

Mit dem Filterkriterium "Jobrückgabewert" können Sie die erwarteten Rückgabewerte genau definieren.

Bei der Auswertung des Jobendes richtet sich der Agent entweder nur nach den SMF-Sätzen des Jobendes oder bezieht zusätzlich auch jene der STEP-Beendigungen mitein.  Im ersten Fall kann nur zwischen normalem und abnormalem Jobende unterschieden werden. Genauer ist die Bestimmung der STEP-Rückgabewerte. Der Ereignis-Monitor ermittelt hierbei den höchsten Wert.

Ob nur das Jobende oder auch die STEP-Beendigungen bei der Kontrolle des Rückgabewertes berücksichtigt werden sollen, kann der Administrator mit dem Parameter smfStepFilter= in der INI-Datei des Ereignis-Monitors einstellen.

Job-Rückgabewert

91 bis 106

Filter auf den Rückgabewert des Jobs (Condition Codes, User Abends und System Abends)

Sie können die Werte wie in z/OS angeben oder in der AE-typischer Schreibweise hinterlegen.

Wenn Sie mehrere Rückgabewerte angeben wollen, sind diese mit ";" oder "," zu trennen. Bereichen werden mit Hilfe des "-" formuliert.

Aktion

107

Aktion, die auf das Ereignis folgen soll

Erlaubte Werte: "Y" und "N" (Standardwert)

"Y" - Das Objekt, das Sie im folgenden Bereich angeben, wird anstelle des !Script ausgeführt.
"N" - Es erfolgt keine Ausführung des eventuell eingetragenes Objektes.

Objekt

108 bis 307

Name des Objektes, das ausgeführt werden soll.

Hier können Sie beispielsweise ein Job-Objekt hinterlegen.

Beachten Sie, dass der Inhalt des !Scriptes nicht ausgeführt wird! Stattdessen erfolgt die Aktivierung des hier angegebenen Objektes.

Im folgenden Beispiel wurde aus Platzgründen die Breite von 307 Zeichen sowie die genaue Stellenanzahl nicht eingehalten.

DEV.DS1         JOBA     A    
DEV.DS1         JOBB     A    S806            Y    CALL.ADMIN
UC4.D*.*LIB     TEST2    N    0-12;16-18      Y    MM.CLOSING
SYS1.PARMLIB    
TEST.S62*.T*    TEST1    X    11-17;S806

Der Agent liest beim Starten des Ereignis-Objektes die Filterdatei und benachrichtigt automatisch die Ereignis-Monitore. Beim Ändern der Filterkriterien müssen Sie das betroffene Ereignis-Objekt neu starten oder die Filterdatei mit der Anweisung MODIFY neu laden.

Syntax:

MODIFY Name der Agent-STC,FEVNT=Name der Filterdatei

Beispiel:

MODIFY UC600T1,FEVNT=UC600T.FILTER1

Als Reaktion auf das eingetretene Ereignis können Sie optional ein Objekt definieren, das aktiviert werden soll. Der Agent legt in diesem Fall alle Informationen, die Sie im Ereignis-Objekt mit der Script-Funktion GET_EVENT_INFO unter Verwendung der Schlüsselwörter auslesen können, im Zwischenspeicher ab. Das aktivierte Objekt ist damit in der Lage mit Hilfe der Script-Anweisung :READ die Daten zu ermitteln. Als Variablennamen sind hierbei die Schlüsselwörter anzugeben.

Beispiel:

:SET &FILENAME# = GET_EVENT_INFO (FILENAME)

:READ &FILENAME#,,

 

Siehe auch:

GET_EVENT_INFO
Ereignis-Monitor

 


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